Die Mondblumenkaiserin 🌙🐱✨

Die Mondblumenkaiserin 🌙🐱✨

Im Herzen des himmlischen Hofes, wo die Flüsse wie silberne Fäden schimmerten und die Kirschblüten nie verwelkten, herrschte Kaiserin Tsuyukusa mit stiller Anmut. Sie war eine legendäre Katze, in mondfarbene Seide gehüllt und mit goldenen Kranichen bestickt, die bei jeder Bewegung aufzufliegen schienen.

Es hieß, ihre bloße Anwesenheit könne Stürme beruhigen und allen, die vor ihr standen, Harmonie bringen. Dichter flüsterten, der Wind trage ihren Namen durch die Bambushaine, und Kunsthandwerker malten ihr Bild auf zartes Porzellan, da sie ihre Schönheit für einen göttlichen Segen hielten.

Eines Abends, bei Vollmond, erreichte ein Reisender die Palasttore – eine zerlumpte Katze, müde von der Reise. Er war auf der Suche nach Weisheit und konnte nicht sprechen, weil er von Kummer geplagt war.

Wortlos blickte die Kaiserin ihn an. Ihre saphirblauen Augen spiegelten den Nachthimmel. Sie trat vor, und ihr Schwanz bog sich langsam und bedächtig. Ein einzelnes Kirschblütenblatt fiel aus ihrem Kimono und landete vor den Pfoten des Reisenden.

In diesem Moment verstand er.

Kein Kummer ist ewig. Keine Nacht ist ohne Morgendämmerung.

Mit einer tiefen Verbeugung verließ der Reisende den Raum, sein Herz leichter als zuvor. Und von dieser Nacht an wuchs die Legende der Mondblumenkaiserin – sie wachte für immer über diejenigen, die ihre stille Weisheit suchten.